In der Welt der Sammelkartenspiele gibt es leider eine große Menge an gefälschten Karten. Manche sind dank schlechter Qualität auf den ersten Blick zu erkennen, aber mit der Zeit wurden die Fakes immer besser.
Wir möchten euch hier einen Überblick über häufige Pokémon-Fakes geben, damit ihr diese erkennen und meiden könnt.
Natürlich kommt besonders bei wertvollen Karten die Frage nach der Echtheit auf, aber nicht nur teure Karten können Fakes sein. Auch wertlose Karten werden im großen Stil gefälscht, um durch die Masse Profit zu erzeugen. Die wenigsten Spieler nehmen geringwertige Karten genauer unter die Lupe, so dass schwer zu sagen ist, wie viele dieser Fakes im Umlauf sind. Teilweise werden sie online als ‚Replica‘ angeboten. Replicas und Proxys sind nichts anderes als Euphemismen für gefälschte Karten, die illegal durch einen Drittanbieter hergestellt wurden. Es gibt außerdem inoffizielle Sticker, vor allem mit Holo-Karten-Artwork, die auf den ersten Blick wie Pokémon-Karten aussehen.
Pokémon-Fakes gibt es überwiegend in englischer Sprache, deutsche Fakes kommen selten vor.
Erkennen von Pokémon-Fakes
Sinnvoll ist es generell, die fragliche Karte mit zweifelsfrei echten Karten zu vergleichen. In der offiziellen Trading Card Database und im Bulbapedia findet ihr zum Beispiel Fotos von Originalkarten, um auch kleine Details abgleichen zu können.
Haptik
Bei besonders schlechten Fakes reicht es aus, sie einfach in die Hand zu nehmen. Zu dick und unflexibel, zu dünn und labbrig – die Karte fühlt sich komplett anders an, als man es gewohnt ist.
Fakes sind außerdem oft viel glatter und glänzender als echte Karten, oder sie wirken im Vergleich matt und stumpf im Licht.
Größe
Legt die fragliche Karte auf eine echte Karte, um zu schauen, ob die Größe abweicht.
Kanten und Black Layer
Ein Blick auf die Kanten lohnt sich ebenfalls: sind hier Unregelmäßigkeiten oder ausgefranste Stellen zu sehen? Manche Fakes wurden schlecht aus Karton ausgestanzt. Bestehen ungleiche Abstände des Artworks zu den Rändern? Dies alles kann auf eine Fälschung hinweisen, aber auch Abnutzung oder Fehler im Druckprozess könnten hier für Auffälligkeiten sorgen.
Originale Karten enthalten in der Mittel eine schwarze Schicht. Man sollte sie bei unversehrten Karten nicht sehen, außer als dünne Linie am Rand unter einer Lupe, aber falls die Karte einen Riss aufweist, wird man an dieser Stelle die schwarze Schicht erkennen. Wir haben hier als Beispiel eine sehr mitgenommene Karte, bei der man deutlich sieht, dass sie keine solche Schicht enthält: ganz klar ein Fake! Daneben eine echte Karte, bei der wir die schwarze Schicht freigelegt haben.
Farben
Viele Fakes wurden mit einem billigen Druckverfahren in schlechter Qualität hergestellt. Das Resultat: verschwommener oder körniger Druck, niedrige Auflösung, verblasste oder verfälschte Farben.
Vor allem die Rückseite der Karten ist eine genauere Untersuchung wert: das Blau ist bei Fakes oft eher lila. Das Blau sollte außerdem einen Farbverlauf aufweisen, vor allem die Stelle oben rechts vom Pokéball sollte Flecken in verschiedenen Blautönen haben. Eine durchgängig blaue Farbfläche weist auf eine Fälschung hin.
Schaut außerdem, wo bei der Kartenrückseite oben und unten ist: der rote Teil des Pokéballs muss oben sein! Wenn er unten ist, handelt es sich sicher um ein Fake.
Im Extremfall sind die Artworks der Karten nicht korrekt. Die Pokémonvorstufe links oben enthält bei manchen Fakes ein ganz falsches Pokémon!
Layout
Beim Layout der Karte gibt es noch mehr zu entdecken. Vor allem die Energie-Symbole sind wichtig, da hier bei Fakes oft deutliche Unterschiede bestehen: häufig sind Symbole fehlplatziert, sehen anders aus, die Form und Größe ist anders oder sie fehlen komplett.
Das Fehlen von Copyright-Symbol, Datum oder Namen des Illustrators kann auf eine Fälschung hinweisen.
Auch untereinander können Fakes der gleichen Karte deutliche Unterschiede aufweisen.
Beschriftung
Was bei vielen Fakes sofort ins Auge sticht, ist die Beschriftung. In vielen Fällen wird eine falsche Schriftart verwendet, die sich deutlich vom Original unterscheidet. Teils ist auch das Kerning falsch und zwischen den Buchstaben gibt es große Lücken.
Rechtschreibfehler, vor allem ein fehlender Akut auf dem Wort “Pokémon“, weisen auf eine Fälschung hin. Auch bei den Namen der Pokémons können Fehler vorhanden sein.
Manche Fakes haben außerdem falsche HP-Angaben. Ist die Zahl ungewöhnlich hoch, oder steht dort „80 HP“ statt „HP 80“? Auch der Angriffswert oder andere Eigenschaften können falsch sein, daher lohnt sich der Vergleich mit der originalen Karte.
Holo-Effekt
Der Holo-Effekt ist ein weiterer Indikator. Falsche Holofolien mit seltsamem Glitzereffekt oder anderen Mustern kommen häufig vor. Im Vergleich mit authentischen Karten sehen Fakes oft anders aus, was Lichtreflexe angeht. Karten, die es offiziell nur als Holo gibt, existieren als Fake ohne Holo-Effekt, und umgekehrt.
Achtung – auch manche Originalkarten besitzen auffällige Effekte, wie ihr beim Reverse Holo Golduck aus Legendary Collection sehen könnt!
Besonders seltene (Rainbow Secret Rares, Golden Secret Rares, Full Art Ultra Rares, Full Art Trainers, Shining Pokémon) authentische Karten haben eine spürbare Textur, Fakes hingegen sind in der Regel komplett glatt. Achtung – es kann vorkommen, dass auch bei echten Karten die Textur fehlt, die sie eigentlich haben sollten, in diesem Fall handelt es sich um einen sehr seltenen Misprint!
Misprints
Es gibt auch einige offizielle Karten, die einen Fehldruck oder eine fehlende Textur aufweisen und dadurch teils sehr wertvoll sind. Zu diesen Karten gibt es Datenbanken, die die genaue Art des Fehldrucks auflisten, so dass ihr überprüfen könnt, ob es sich um eine echte Karte oder eine Fälschung handelt.
Übrigens: das Problem gefälschter Produkte betrifft nicht nur Einzelkarten, sondern auch Box-Produkte wie Displays und Trainer-Sets. Vor allem bei Käufen von privaten Verkäufern, auf Flohmärkten und auf Onlinemarktplätzen, die für Plagiate berüchtigt sind, ist Vorsicht geboten. Echte Pokémon-Sets sind in eine Logo-Folie eingeschweißt und es ist ein offizielles Trademark-Symbol vorhanden. Gefälschte Ware hat häufig keine Folienumhüllung oder eine Folie ohne Logos, und manchmal befinden sich sogar komplett andere Artworks auf Fake-Boxen. Um es noch komplizierter zu machen, werden mittlerweile auch „proxy shrink wraps“ mit Logodruck angeboten, mit denen man Boxen selbst einschweißen kann. Wir wissen nicht, wie häufig solche Scams sind, aber es empfiehlt sich definitiv, einen Vergleich mit Fotos der offiziellen Produkte durchzuführen und zu schauen, ob das Logo auf der Folie tatsächlich authentisch ist.
Generell gilt: Achtung bei zu billigem Preis – extreme ‚Schnäppchen‘ können ein Warnzeichen sein. Wenn es sich nicht nachvollziehen lässt, wer der Verkäufer ist und ob man zur Not eine Erstattung erhält, kann es sein, dass mit dem Produkt etwas nicht stimmt oder gar nichts versendet wird und ihr auf den Kosten sitzen bleibt. Bei Flohmärkten und Online-Marktplätzen muss es bei Privatverkäufern gar keine böse Absicht sein, mit der Fälschungen angeboten werden – oft verkaufen Eltern die Karten ihrer Kinder, ohne überhaupt zu wissen, dass es gefälschte Karten gibt und wie man diese erkennt.
Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr den Händler des Vertrauens unterstützt und nicht auf Plattformen kauft, die berüchtigt für Plagiate und Billigwaren aller Art sind.
Games Island bezieht Pokémon-Produkte direkt von offiziellen Großhändlern, so dass ihr sicher sein könnt, dass ihr bei uns nur Originalware erhaltet. Bei unseren MKM-Einzelkarten legen wir Wert auf die Prüfung der Karten, die wir ankaufen und anbieten, und sollte einmal eine Karte nicht zu eurer Zufriedenheit sein, hilft unser Support euch gerne weiter.
Wie ihr gefälschte Karten anderer Sammelkartenspiele erkennt, erfahrt ihr in unseren Artikeln zu Yu-Gi-Oh! und Magic: The Gathering.
Wir hoffen, dass dieser Artikel hilfreich und informativ für euch ist! Lasst uns gerne wissen, falls ihr noch Fragen zum Thema habt.