Während der Anfangszeit von Magic versuchte Wizards of the Coast, die Produktion von Magic-Karten in die USA auszuweiten. Das Ergebnis war eine inoffizielle Druckauflage, die ungeplant den Weg in die Öffentlichkeit fand und bis heute gesammelt wird.
MtG erlangte schnell große Popularität und wurde in den 2 Jahren nach Ersterscheinen so beliebt, dass Wizards of the Coast teils Probleme hatte, die große Nachfrage zu decken. Um zukünftige Engpässe zu vermeiden, ließ WotC die Karten für die vierte Edition nicht nur von Cartamundi in Belgien herstellen, sondern beauftragte 1995 auch die United States Playing Card Company in Ohio mit einem Teil der Produktion.
Diese in den USA produzierten Sammelkarten und die daraus hergestellten Produkte kamen nie offiziell auf den Markt und sollten zerstört werden, da unter anderem Bedenken aufgrund der Druckqualität aufkamen.
Dennoch gelangte eine unbekannte Anzahl an Starter-Decks an die Öffentlichkeit und die Karten kursieren seit ihrer Entdeckung durch Dan Bock als „Alternate 4th Edition“ auf dem Markt. Original versiegelte Starter-Decks kann man anhand des Produktionslandes identifizieren, das auf die Verpackung gedruckt ist. Auch für die einzelnen Karten gibt es Merkmale, durch die sich der Print Run der United States Playing Card Company von den 4th-Edition-Karten aus Belgien unterscheidet.
Insgesamt besitzen die Karten der Alternate 4th Edition im Vergleich zu regulären Magic-Karten eine glänzendere Oberfläche und sie sind aus dickerem Karton gefertigt. Die spezifischeren Merkmale umfassen eine fehlende Reaktion auf UV-Licht, ein anderes Druckraster und Besonderheiten des Kartenrückens.
Reaktion unter Schwarzlicht
Die Alternate 4th-Edition besitzt als einzige Magic-Edition eine Papierbeschichtung, die nicht unter UV-Licht leuchtet. In einem dunklen Raum kann man mit einer UV-Lampe auch in großen Mengen an Karten schnell diejenigen finden, die einen näheren Blick lohnen. Die Beschichtung führt außerdem dazu, dass die Karten nicht unter UV-Licht ausbleichen, aber besonders anfällig gegen Abnutzung (vor allem edge whitening) sind.
Frequenzmoduliertes Druckraster
Magic-Karten zeigen ein scharf definiertes, vierfarbiges Rosetten-Druckmuster. Die Alternate Fourth Edition wurde im Gegensatz dazu mit einem stochastischen Raster (auch „frequenzmoduliertes Raster“) hergestellt, in dem keine Rosetten erkennbar sind.
Besonderheiten des Kartenrückens
Der reguläre Kartenrücken einer Magic-Karte hat ein Highlight in der oberen rechten Region des ‚A‘ von ‚Magic‘ – bei der Alternate 4th Edition ist dieser Bereich deutlich dunkler.
Auf das ‚L‘ aus roten Punkten im grünen Mana-Punkt, das einen beliebten Echtheitstest darstellt, kann man sich bei der Alternate 4th Edition nicht verlassen: durch die abweichende Drucktechnik entsteht ein anderes Muster und es bildet sich kein ‚L‘.
Übrigens – die Alternate Fourth Edition hat nichts mit Summer Magic zu tun, auch wenn diese sehr seltenen Karten ebenfalls aus einer Druckauflage stammen, die nie in die Öffentlichkeit gelangen sollte. Summer Magic-Karten wurden im Sommer 1994 gedruckt und sollten die Revised Edition verbessern, da bei deren Produktion einige Probleme aufgetreten waren.